Rezept: Mieng - Thailändische Salatpäckchen - Hauptstücke | Kreativ • Familie • Leben

Rezept: Mieng - Thailändische Salatpäckchen

Tida fragte mich nach unserem Spaziergang ob ich nicht Lust hätte ein Rezept von Mama Sus (meine Mama) Salatpäckchen mit Hähnchen zu machen.
Es ist kein wirkliches Herbstessen, aber dennoch herzerwärmend wegen der scharfen Erdnusssoße.
Außerdem benötigt man hierfür keine großartigen Kochskills, es geht alles ziemlich einfach und flott.
Ich habe vorher noch nie Rezepte geschrieben, da ich immer nach Gusto koche und in der Regel alles rein werfe was mir schmeckt oder was meiner Meinung zusammen harmoniert.

Die thailändischen Salatpäckchen heißen "Mieng" = Essen in Blätter eingepackt.
Der Ursprung des Gerichtes stammt von einer anderen Version von "Mieng" welches eigentlich "Mieng = Essen in Blätter eingepackt; Kham= ein Bissen"  genannt wird.
Anstatt Salat wird hierfür Betelpfeffer-Blätter benutzt. Diese schmecken leicht bitter und scharf, gefüllt werden sie mit vielen verschiedenen Zutaten, um möglichst viele Geschmacksrichtungen in einen Happen zu bekommen. Gefüllt werde diese z.B. mit rohen roten Schalotten und Knoblauch, verschiedenen Wurzeln und einer dickflüssigen Soße (unter anderem bestehend aus Krabbenpaste).
Das Rezept stammt aus dem 18. Jahrhundert von einer Prinzessin aus Chiang Mai. Bis heute ist "Mieng Kham" eine typische und beliebte (Vor)Speise für die nördliche Region Thailands.







Dieses Rezept hier hat eigentlich gar nichts mehr mit der ursprünglichen Form des "Mieng Kham" zu tun, lediglich die Essensweise ist die selbe. Man nimmt etwas grünes als Basis, füllt diese mit verschiedenen Zutaten und gießt Soße drüber.
Ein bisschen zu vergleichen sind sie mit den mexikanischen Tortillas.
Am besten steckt man die Päckchen komplett in den Mund, sodass jede Menge Sauerei entsteht und man nicht mehr reden kann.Viele essen dann mit vorgehaltener Serviette, zumindest macht es meine Mama so. Mir ist es egal wie ich dabei aussehe... Hauptsache es schmeckt!
Das Rezept ist extrem variabel, im Prinzip kann man alles in das Schiffchen packen. Die Klebreisnudeln können auch mit Glasnudeln und den ganz dünnen Reisnudeln ersetzt werden, je nach Geschmack und Vorliebe.
Miesmuscheln, gekochte Eier, Thunfisch und Forelle habe ich bisher probiert und fand alles lecker.
Ich könnte mir vorstellen das es auch mit Surimi sehr gut schmeckt. Oder vegetarisch mit geräucherten Tofu und Seitan. Man kann auch alles auf den Tisch stellen und von allem probieren :D 
Hauptsache die Soße kommt überall mit drauf. 


Zutaten für 2-3 Personen 
3 Liter Wasser
2 Hähnchenschenkel
4 Korianderwurzel, 8 Koriander Stengel gehen auch
2 Kaffir Limettenblätter 
4 Scheiben Galgantwurzel, Ingwer als Ersatz
4 Hähnchen Brühwürfel 

1 Kaffeetasse ungesalzene Erdnüsse
der Saft einer halben Zitrone
1 gehäuften Teelöffel brauner Zucker 
4 Chilis 
1/4 Zwiebel fein gehackt 
4 Esslöffel Fischsoße
4 Stangen Koriandergrün fein gehackt

200g Klebreisnudeln
1 Salatkopf


Die Hähnchen werden kurz abgewaschen und zerkleinert damit sie schneller garen. Man kann natürlich auch Hähnchenbrust oder Pute nehmen, aber ich bevorzuge Fleisch am Knochen das ist meistens aromatischer.
Alle oberen Zutaten kommen in einen Topf und werden 40 Minuten gekocht, leicht blubbernd.
In der Zeit wird die Erdnuss Soße vorbereitet. Am Anfang habe ich wie meine Mama auch die Erdnüsse im Mörser zerstampft, aber mittlerweile mahle ich die Erdnüsse fein Körnig in der elektrischen Kaffeemühle. Das ist viel effektiver und geht flotter. Das Selbe passiert mit den Chilis. Beides wird in eine Schüssel umgefüllt, dazu kommt noch das fein gehackte Koriandergrün und die Zwiebel.
Jetzt werden die Nudeln nach Packungsbeilage zubereitet. Danach kann der Salat gewaschen werden, die Blätter werden nicht geschnitten sondern abgezupft - Blatt für Blatt. Zum Abtropfen kommen die Salatblätter in ein Sieb. Je nach Bedarf und Salatsorte kann das knackige Grün etwas zerkleinert werden aber nicht zu klein, denn damit müssen ja noch Schiffchen/Päckchen gebaut werden können.
Sobald die Hähnchenteile gar sind, wird ca. 500ml (bei mir sind es 3 Schöpfkellen) heiße Brühe vom Hähnchen in die Schüssel der Erdnusssoße gefüllt und mit Fischsoße, braunem Zucker und Zitronensaft abgeschmeckt.
Die Hähnchen ebenfalls in ein Gefäß füllen und alle Komponenten auf dem Tisch servieren.
Hierfür braucht man kein Besteck am Teller, denn am besten schmeckt es mit den bloßen (gewaschenen) Händen. Allerdings wären ein paar Servietten und eine kleine Schüssel Wasser pro Person von Vorteil, damit die Hände zwischendrin gesäubert werden können.
Chaloen Aharn, kha! Guten Hunger!

2 Kommentare

  1. Haha, wenigstens schreibt mal jemand dazu, dass etwas eine Sauerei ist beim Essen! Ich frag' mich oft, ob ich jetzt einfach nur zu doof bin zum Essen, oder ob das so sein muss.
    Das Rezept sieht jedenfalls lecker aus. Für meinen Geschmack etwas viel Koriander. Kann ich den durch etwas ersetzen?
    LG, Tina

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    1. Hey, ich liebe Koriander für mich geht gar nicht zu viel davon. Ich kann aber verstehen das viele ihn nicht mögen. Probiere es mal mit Dill, es schmeckt komplett anders aber er harmoniert echt gut mit dem Hähnchen. Ansonsten kannst du auch ganz klein gemahlenen Zitronengras dazu tun, der frische am besten. Zitronengras in der Brühe lässt das Hähnchen auch ganz lecker duften. Schreib mal wenn du das Rezept probiert hast, würde mich interessieren ob es dir geschmeckt hat.
      LG Daw

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